Im ZEN ist Achtsamkeit (japanisch: „nen“ 念 oder „mindfulness“) ein zentraler Bestandteil der Praxis. Sie bedeutet, sich bewusst und wach auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren, ohne ihn zu bewerten oder von Gedanken und Emotionen fortgetragen zu werden. Im ZEN wird Achtsamkeit nicht nur als eine Übung verstanden, sondern als eine Haltung, die es ermöglicht, die Natur des Geistes und der Wirklichkeit zu erkennen.
Hier sind einige Kernaspekte der Achtsamkeit im ZEN:
Gegenwärtigkeit: ZEN schult uns darin, vollständig in dem gegenwärtigen Moment zu sein, ohne uns in Gedanken über Vergangenes oder Zukunft zu verlieren. Der Fokus liegt darauf, alle Aktivitäten, sei es Gehen, Sitzen oder Atmen, mit vollem Bewusstsein auszuführen.
Nicht-Urteilen: ZEN-Achtsamkeit bedeutet, Beobachtungen ohne Anhaftung oder Abneigung zu machen. Man lernt, Erlebnisse weder als gut noch als schlecht zu bewerten, sondern sie neutral wahrzunehmen und akzeptieren zu können, wie sie sind.
Zazen (Sitzmeditation): Eine der wichtigsten Praktiken im ZEN ist Zazen, die Sitzmeditation, in der Achtsamkeit auf den Atem und die Körperhaltung gerichtet ist. In dieser Stille und Konzentration kann man Gedanken, Emotionen und Empfindungen kommen und gehen lassen, ohne an ihnen festzuhalten.
Achtsamkeit im Alltag („Samu“): Achtsamkeit wird im ZEN auch auf alltägliche Tätigkeiten angewendet. Ob beim Essen, Putzen oder Arbeiten – die Achtsamkeit ist eine ständige Praxis, die in allen Lebensbereichen geübt wird.
Erleben des Erwachens („Satori“): Durch das konsequente Üben der Achtsamkeit kann im ZEN ein Moment des Erwachens oder „Satori“ eintreten. Dieser Moment beschreibt ein tiefes Erkennen oder ein Erwachen zur wahren Natur des Seins, ein zentrales Ziel im ZEN.
Achtsamkeit im ZEN ist somit nicht nur eine Meditationsmethode, sondern ein Weg zur Transformation des Bewusstseins, der uns hilft, die Welt ohne Ablenkung und Illusionen zu sehen.
Weisheit von der Quelle
Wenn du zurück zur Quelle willst, dann musst du gegen den Strom schwimmen.