ZEN ist ursprünglich eine Form des Buddhismus, die aus dem Mahayana-Buddhismus entstanden ist und sich besonders in Ostasien – vor allem in China (5. Jahrhundert) und Japan (12. Jahrhundert) – verbreitet hat. Diese Interpretation gelangte ab dem 20. Jahrhundert in wiederum neuer Form, auch
säkularisiert, in den Westen. Das Wort „ZEN“ leitet sich vom chinesischen Wort „Chan“ ab, das wiederum auf das Sanskrit-Wort „Dhyana“ zurückgeht und
„Meditation“ oder „Versenkung“ bedeutet. ZEN legt großen Wert auf direkte, persönliche Erfahrung und das Erkennen der eigenen Natur jenseits intellektuellen Wissens oder dogmatischer Lehren. Die Praxis des ZEN ist stark auf Meditation (
„Zazen“) und achtsame Aufmerksamkeit im Alltag fokussiert.
Hier einige zentrale Merkmale des ZEN:
1.
Direkte Erfahrung statt Lehre:
ZEN betont, dass
„Erwachen“ („Satori“) nicht durch Schriften oder Lehrreden erreicht werden kann, sondern nur durch direkte, persönliche Erfahrung und innere Erkenntnis.
2.
Zazen (Sitzmeditation):
Die Hauptpraxis im ZEN ist die stille Meditation im Sitzen, bei der der Geist beruhigt und innere Klarheit erreicht wird. Durch das lange Sitzen in Stille wird ein Zustand des „Nicht-Denkens“ angestrebt, der zu tiefer Einsicht führen soll.
3.
Koans:
ZEN-Meister verwenden oft Koans – paradoxe Fragen oder kurze Geschichten –, um Schülern zu helfen, die Begrenzungen des logischen Denkens zu überwinden und eine tiefere Einsicht in die Natur der Wirklichkeit zu erlangen. Ein bekanntes Beispiel ist die Frage „Wie klingt das Klatschen einer Hand?“
4.
Leere („Śūnyatā“):
ZEN lehrt, dass alle Dinge leer von einer beständigen, unveränderlichen Essenz sind. Dies bedeutet, dass die Welt ständig im Fluss ist und dass alle Konzepte, die wir über die Wirklichkeit haben, letztlich illusorisch sind.
5.
Alltagsachtsamkeit:
ZEN sieht den spirituellen Weg nicht als getrennt vom Alltag. Das ganze Leben, vom Essen über das Arbeiten bis zum Gehen, kann als spirituelle Praxis gesehen werden, wenn es in voller Aufmerksamkeit geschieht.
ZEN ist eine spirituelle Praxis, die darauf abzielt, die Grenzen des Egos und des Intellekts zu überwinden, um eine direkte Erfahrung der Realität zu erlangen. Für viele Praktizierende bedeutet ZEN nicht nur eine Meditationspraxis, sondern auch eine
Lebensweise, die Klarheit, Gelassenheit und Mitgefühl fördert.