Ein „Sesshin“ (japanisch: 接心 oder 摂心) ist im ZEN ein intensives Meditations-Retreat, das normalerweise mehrere Tage dauert, häufig fünf bis sieben Tage, und tiefgehende spirituelle Praxis fördern soll. Das Wort „Sesshin“ bedeutet „Den Geist berühren“ oder „mit dem Herzen in Kontakt kommen“ und drückt das Ziel aus, eine tiefe Verbindung zur eigenen inneren Natur und zur ZEN-Praxis zu finden.
Während eines Sesshins verbringen die Teilnehmenden den Großteil der Zeit in stiller Meditation (
„Zazen“), durchbrochen von kürzeren Phasen der Gehmeditation (
„Kinhin“), Rezitationen und anderen Ritualen. Die Struktur eines Sesshins ist streng und folgt oft einem festgelegten Ablauf, um die Konzentration zu fördern und Ablenkungen zu minimieren.
Zu einem Sesshin gehören oft:
- Mehrere Zazen-Sitzungen pro Tag, oft frühmorgens bis spätabends
- Kinhin (Gehmeditation) als kurze Pausen zwischen den Sitzungen
- Teishō: Vorträge des Lehrers über die Lehre des ZEN
- Dokusan: Einzelgespräche mit einem Lehrer, um persönliche Fragen zur Praxis und zum spirituellen Weg zu besprechen, häufig im Kontext von „Koan“-Arbeit (traditionellen ZEN-Rätseln)
Sesshin sind körperlich und geistig herausfordernd und bieten Praktizierenden die Möglichkeit, tiefere Ebenen der
Meditation und
Achtsamkeit zu erleben und ihre ZEN-Praxis intensiv zu vertiefen.